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Durchschlafen – was bedeutet das eigentlich?

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Oftmals denken Eltern beim Wort “Durchschlafen” an einen ununterbrochenen Nachtschlaf ihres Babys. Diese sollte am Besten von abends um 20 Uhr bis morgens um sieben Uhr anhalten. Abends wird das Baby ins Bett gelegt, dort schläft es satt und zufrieden ein und morgens erwacht es mit einem Lächeln im Gesicht. Diese Erwartung ist leider sehr hoch gesteckt, denn ein Baby ist kein Roboter und ich persönlich habe mir das für den Anfang auch gar nicht gewünscht. Was hätte ich nur mit der vielen Muttermilch gemacht? Kleiner Scherz am Rande. 

Der bekannte Kinderarzt Dr. William Sears sagt zum Thema Durchschlafen

Durchschlafen bedeutet nur ca. 5-6 Stunden Schlaf am Stück.

Wenn ein Kind bereits mit wenigen Wochen fähig ist, mehr als diese Zeitangabe zu schlafen, dann ist das eher die Ausnahme.

Bei gestillten Kindern sieht die ganze Thematik wieder ganz anders aus. Stillen auf Verlangen ist die Ernährungsform, die dem kindlichen Bedürfnis am ehesten entspricht und so wird es häufiger so sein, dass gestillte Babys eben nachts auch öfter aufwachen und an die Brust wollen.

Was wir unbedingt wissen oder wie neu erlernen müssen: Babys und auch Kleinkinder, die noch nicht alleine einschlafen können und zudem auch noch öfter in der Nacht wachwerden, sind keine schwierigen Kinder, sie wollen ihre Eltern auch nicht manipulieren! Nein, diese Kinder verhalten sich ganz normal, einfach artgerecht!

Das Schlafverhalten eines Babys gleicht sich mit zunehmendem Alter dem der Erwachsenen an. Die Schlafentwicklung verläuft allerdings nicht immer linear, es gibt auch Phasen, die wir gern als “Rückfall” bezeichnen, auch dies ist völlig normal. Diese Schwankungen können sehr anstrengend sein, weil das Kind nachts plötzlich wieder öfter wach wird, obwohl es vorher vielleicht schon Wochen oder Monate durchgeschlafen hat.

Für diese Schwankungen gibt es viele Gründe: Wachstumsschübe, Hunger, Zahnen, Erkältungen, Infektionen, Trennungsangst, schwer zu verarbeitende Ereignisse des Tages, ein Umzug, Familienkonflikte etc.

Letztendlich kann man getrost sagen: Niemand schläft eine ganze Nacht durch. Es gibt immer wieder Wachphasen, deren wir uns aber auch nicht bewusst sind, wir sind eben Erwachsen und haben die Fähigkeit, wieder alleine einzuschlafen.

In unserer Gesellschaft ist es üblich, schon kleinste Kinder alleine schlafen zu lassen. Wenn ein Kind nun in der Nacht mehrmals wach wird und nicht mehr alleine einschlafen kann, wird es anstrengend für die Eltern. Sie müssen aufstehen, das Kind beruhigen, es in den Schlaf singen, es stillen…. Nun ist es für die Eltern schwierig, wieder einzuschlafen und wenn das in der Nacht ein paar Mal in dieser Art läuft, leiden die Erwachsenen natürlich am nächsten Tag unter enormer Müdigkeit.

Ändere einfach deine Rahmenbedingungen! Sowohl Eltern als auch das Kind sollten genug Schlaf bekommen. Mache dir darüber Gedanken, wie du das in deiner Familie am Besten umsetzen kannst. Bei uns hat z.B. das Familienbett eine große und wichtige Rolle gespielt. Die kindlichen Bedürfnisse nach Nähe und Geborgenheit sollten dabei auf keinen Fall vernachlässigt werden. Gegen die Natur zu arbeiten kann nicht der richtige Ansatz sein, deshalb rate ich dir, lass die Finger weg von sog. “Schlaftrainern” und sonstigen Ratgebern, die deinem Kind das Durchschlafen antrainieren wollen.

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